Reflexion Hyrox Singapur Doubles 2025 - Ep014

Willkommen zurück in der Zone 5! In Episode 14 unseres Podcasts nehmen wir dich mit nach Singapur. Spoiler-Alarm: Dieses Wochenende lief absolut nicht so, wie wir es geplant hatten. Wir waren bereit, im „Shape unseres Lebens“, und wollten Bestzeiten jagen. Stattdessen gab es eine harte Lektion über Körpergrenzen, eine unerwartete Aufgabe (DNF) und ein emotionales Comeback im Relay.

Hier ist unsere Zusammenfassung der Ereignisse und vor allem: Was du daraus für dein nächstes Race lernen kannst.

Hier gehts zum Video:

Der Rückschlag: Warum das Men's Double scheiterte

Eigentlich waren wir bereit. Doch das Wochenende begann holprig. Das Mixed Double am Samstag mussten wir aufgrund eines persönlichen Notfalls auf dem Weg zum Event absagen. Das eigentliche Problem folgte jedoch daraus:

1. Die Bicarbonat-Falle

Julian hatte sich für den Samstag bereits mit einer hohen Dosis Bikarbonat „geladen“, um Laktat zu puffern. Da das Rennen ausfiel, blieb das Bikarbonat im System, ohne „verarbeitet“ zu werden. Für das Men's Double am Sonntagmorgen entschied er sich, die Routine beizubehalten und erneut Bikarbonat zu nehmen. Das war der Fehler.

Der Körper reagierte extrem:

• Metabolische Entgleisung: Julian lagerte von Freitag auf Montag ca. 4 kg Wasser ein.
• Physische Folgen: Er schwoll förmlich an („wie ein Germteig“), passte kaum noch in seine Schuhe, und die Socken schnitten ein.
• Im Rennen: Schon nach den ersten Metern war klar, dass nichts geht. Nach dem Ski Erg und vor dem Sled Push mussten wir die Reißleine ziehen. Julian konnte kaum noch gehen, geschweige denn laufen.

Das Learning: Wir gewinnen zusammen, wir leiden zusammen, aber Gesundheit geht vor. Wir haben das Rennen abgebrochen. Sei vorsichtig mit Supplements wie Bikarbonat, wenn du das Timing oder die körperliche Reaktion unter Stress (oder Nicht-Belastung) nicht genau kennst.

Das Comeback: Top 10 im Relay

Am Sonntagabend traten wir im 4er-Team (Julian, Fabrizio, Nico, Jan) zum Relay an. Und hier zeigte sich der Teamgeist.

Das Ergebnis:

• Zeit: 58:53 Minuten.
• Platzierung: 9. Platz von 135 Teams.

Highlights & Performance

• Fabrizio (Burpees & Lunges): Ein absolutes Highlight. Fabrizio holte bei den Burpees Broad Jump den 2. Platz overall (unter 2 Minuten!) und zeigte auch bei den Lunges eine extrem starke Leistung, auch Platz 2.
• Julian (Ski Erg & Sled Pull): Obwohl er körperlich noch extrem angeschlagen war („5 von 10“ auf der Energieskala), kämpfte er sich durch.
• Nico & Jan: Starke Leistungen am Sled Push und Farmers Carry, wobei Jan beim Farmers Carry fast das Maximum herausholte.

3 Wichtige Learnings für dein nächstes Hyrox Race

Neben der Ernährung und Tagesform haben wir drei taktische Dinge aus Singapur mitgenommen:

1. Studiere die Map (wirklich!)

Jedes Event ist anders. In Stuttgart liegt die Wechselzone (Relay Zone) direkt nach den Stationen. In Singapur war das anders: Nach dem Ski Erg musste man einen langen Weg zurücklaufen, um zu übergeben.

• Der Fehler: Wir hatten das unterschätzt. Der lange Rückweg nach einer All-out-Übung wie Ski Erg oder Lunges kostet extrem viel Zeit und Kraft, wenn man es nicht einplant.
• Tipp: Schau dir nicht nur die Map an, sondern spiele die Laufwege im Kopf durch!

2. Die richtige Relay-Aufteilung

Wir lernen immer noch dazu, welche Kombinationen am besten funktionieren. Für zukünftige Relays kristallisieren sich klare Stärken heraus:

• Ergs & Sled Push: Brauchen reine Power.
• Burpees & Lunges: Fabrizios Zone.
• Sled Pull & Wall Balls: Julian plant, diese Stationen fest zu übernehmen.
• Strategie: Kombiniere Stationen so, dass genug Pause dazwischen ist (z.B. Station 1 & 4 oder 3 & 8), aber achte primär auf die individuellen Stärken der Athleten.

3. Tapering ist individuell

Fabrizio merkte, dass sein Tapering (Reduzierung des Trainings vor dem Wettkampf) gut war, aber vielleicht zu ruhig. Ein bisschen mehr Bewegung und kurze, spritzige Einheiten mit Gewicht hätten die Spannung im Körper vielleicht besser gehalten.

Fazit & Ausblick

Singapur war eine emotionale Achterbahnfahrt. Von der Enttäuschung über das DNF bis zur Freude über die Top-Leistung im Relay war alles dabei. Wir nehmen die Erfahrung mit, analysieren die Details (vom „Hammer zum Skalpell“) und blicken nach vorne.

Das nächste Ziel: Hyrox St. Gallen. Dort wollen wir wieder voll angreifen und hoffentlich neue Bestzeiten (PRs) aufstellen.