Platz 1 Hyrox Doubles Stuttgart - Episode 009
7. November 2025
Lifestyle

Platz 1 Hyrox Doubles Stuttgart - Episode 009

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater

Manchmal sind es diese Tage, die du nie mehr vergisst. Stuttgart war genau so ein Tag. Wir haben im Men’s Double den 1. Platz geholt, im Relay Platz 5 und zusätzlich im Single mitgelaufen, spontan, aus purer Leidenschaft. Diese Episode ist keine klassische Trainingsfolge, sondern eine ehrliche Reflexion über das, was an einem Wettkampftag wirklich zählt: Vorbereitung, Mindset, Fehler, Emotionen und was man daraus lernt.

Hier gehts direkt zum Video:


Die Atmosphäre: Bestes Event bisher

Stuttgart war perfekt organisiert. Die Laufstrecke übersichtlich, das Publikum laut, die Volunteers motiviert. Im Vergleich zu Singapur oder Bangkok war die Halle einfach ideal aufgebaut, oben konntest du alles mitverfolgen, unten war das Geschehen kompakt. Schon beim Check-in spürte man: Hier läuft alles rund. Keine Wartezeiten, kein Chaos, sondern Fokus.

Selbst kleine Dinge wie Wasser- und Obststationen im Ziel oder das Überqueren der Laufbahn, bei anderen Events nervig, waren hier sauber gelöst. Es war schlicht ein Event, das gezeigt hat, wie professionell Hyrox mittlerweile geworden ist.


Preis, Fotos & Verbesserungspotenzial

Viele kritisieren die Startgebühren. Wir finden: Der Preis ist fair, du bekommst eine perfekte Organisation, Zuschauer-Experience und Top-Athmosphäre. Was allerdings gar nicht geht: die Sportograf-Fotos. Die Qualität war miserabel. Für zukünftige Events nehmen wir lieber eigene Videos und Bilder mit. Hier liegt noch viel Potenzial.

Ein weiterer Verbesserungspunkt betrifft die Zuschauer-Sicht. Gerade bei Wallballs, Row oder Ski-Erg sollten die Bildschirme beidseitig sichtbar sein, wie bei den Elites. Das würde den Sport viel zugänglicher machen. Noch cooler wäre ein Leaderboard mit Live-Zwischenzeiten.


Das Rennen: Doubles, Singles und Relay

Wir hatten die Folge in vier Teile aufgeteilt: generelle Reflexion, Doubles, Singles und Relay. Hier die spannendsten Learnings aus dem Double Race, das uns Platz 1 brachte.


Vorbereitung und Pacing

„Nichts Neues am Raceday“, das sagen wir immer, haben es aber nicht eingehalten. Wir testeten das neue Bicarbonat von Maurten getestet, das gegen Laktat helfen sollte. Ergebnis: Magen ok, aber der Mund nach 1 km staubtrocken. Ein kleines Erinnerungsstück daran, wie wichtig Routine am Wettkampftag ist.

Beim Laufen übernahm Julian konsequent das Pacing, Fabrizio zog mit, egal wie hart es war. Jede Runde fast identisch schnell, genau so muss Teamarbeit aussehen.


SkiErg

Erster Punkt unserer Stationen-Serie: SkiErg. Ab dieser Folge geht Zone 5 immer gezielt auf eine Hyrox-Station ein, Training und Race-Tipps im Vergleich.

Trainingstipps:

  • Fokus auf Technik: Arme locker, Zug aus der Hüfte.
  • Intervallblöcke mit 30 Sek. Vollgas / 30 Sek. Pause für Explosivität.
  • Regelmäßig 500 m-All-Out Tests für Pacing-Gefühl.

Race-Tipps:

  • Direkt in den Rhythmus finden – nicht zu aggressiv starten.
  • Partner-Wechsel sauber kommunizieren.
  • Beim Run-Out Wasser bereit halten, um den Mund nicht austrocknen zu lassen.

Sled Push & Pull

Die Schlittenstationen waren wie immer brutal. Julian mit 80 kg hatte natürlich Vorteile, Fabrizio mit 60 kg musste technisch arbeiten.

Learning: Mehr Maxkrafttraining, Low Reps, hohes Gewicht, Beine stärken. Technisch gilt: Kopf tief, Schultern an die Stange, Scheiben greifen, nicht nur die Stange. Das bringt den Winkel runter und macht den Push effizienter.

Beim Pull ist Seilmanagement entscheidend. Das Seil muss sauber in deiner Bahn liegen, sonst droht eine Verwarnung.


Burpee Broad Jumps & Row

Ab den Burpees lief es richtig gut. Hier kam die zweite Rennhälfte, wo Effizienz und Rhythmus zählen. Interessant: Viele Pros haben trotz Power eine schwache Technik, zu flach, zu kurzer Sprung, keine saubere Bewegung. Mit Technik kannst du auf dieser Station mehr Zeit gewinnen als mit reiner Kraft.

Beim Rowing war klar zu sehen: Technik schlägt Kraft. Saubere Bein-Hüfte-Arm-Koordination bringt mehr als blinde Power. Viele rudern chaotisch, das kostet Sekunden und Energie. Im Double experimentierten wir mit 300 / 400 / 300 m-Aufteilung, für das nächste Rennen vielleicht besser 400 / 500 / 100 m, damit der zweite Läufer mehr recovert.


Farmer’s Carry & Lunges

Beim Farmer’s Carry zeigte sich, wie entscheidend Kommunikation ist. Julian übernahm spontan, Fabrizio erholte sich, dann sauberer Wechsel und durchgezogen.

Die Lunges waren das größte Learning: Gefühlt gut, objektiv langsam. Viele Pros verschenkten Zeit durch Chaos bei Übergaben und Fehler bei der Technik. Fazit: Emotion raus, Ego runter, Teamdenken rein. Konstanz schlägt Show.


Wallballs

Unser größter Fehler und das größte Learning. 35 No Reps, weil wir nicht tief genug gingen. Das kostete über 1,5 Minuten. Ziel für Singapur: Saubere Tiefe, mehr Federbewegung, konstantes Tempo. Mit besserer Wallball-Technik wären wir bei 57 Minuten gelandet.


Fazit: Was dieser Sieg bedeutet

Dieses Erlebnis war mehr als ein Rennen. Es war ein Beweis, was Teamwork, Reflexion und Training ausmachen. Wir haben nicht nur eine Trophäe geholt, sondern uns als Athleten entwickelt.

Solche Events binden. Sie motivieren, zeigen Stärken und Lücken, und sie machen eins klar: Gewinnen ist das Ergebnis von Vertrauen, Kommunikation und Konstanz.

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater