Bitcoin mit rotem Oktober... was heißt das für November? Episode 009!
1. November 2025
Investieren

Bitcoin mit rotem Oktober... was heißt das für November? Episode 009!

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater

Was Oktober und November uns wirklich zeigen

Der Oktober war kein einfacher Monat für Anleger. Besonders im Kryptobereich war die Stimmung angespannt, während viele Tech-Werte in den traditionellen Märkten stark performten. Gleichzeitig erleben wir ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld, in dem Zinssenkungen nicht unbedingt ein positives Signal sind, sondern häufig ein Hinweis auf strukturelle Schwäche.

In diesem Artikel möchte ich die aktuelle Marktlage einordnen, aufzeigen, warum ich zurzeit anders investiere als noch vor einigen Jahren, und welche Themen außerhalb der Märkte derzeit genauso wichtig sind. Denn erfolgreiche Entscheidungen entstehen nie isoliert, sondern immer im Zusammenspiel aus Marktverständnis, unternehmerischem Denken und persönlichen Prioritäten.

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Krypto schwächelt, Tech zieht an

Der Kryptomarkt hatte im Oktober zu kämpfen. Selbst die Zinssenkung der US-Notenbank konnte keine nachhaltige positive Bewegung auslösen. Im Gegenteil, Bitcoin bewegte sich in Richtung eines roten Monatsabschlusses und viele Altcoins standen noch stärker unter Druck.

Parallel dazu zeigte der Aktienmarkt, vor allem im Technologiebereich, eine erstaunliche Stärke. Alphabet, Amazon, Apple, Nvidia, Broadcom und einige Quanten- sowie Nuklearwerte lieferten teils beeindruckende Renditen. In solchen Marktphasen sieht man sehr klar, wo Kapital gerade Vertrauen hat und wo nicht.

Mein Ansatz als Investor ist immer derselbe: Dort sein, wo die Daten und Entwicklungen stärker sind, nicht dort, wo meine Vergangenheit mich emotional festhält. Deshalb bin ich aktuell in Technologien positioniert, die reale Trends bedienen und echten Nutzen liefern. Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und ausgewählte Energieunternehmen gehören klar dazu.

Krypto ist für mich aktuell ein reiner Spekulationsmarkt ohne klaren Entwicklungsvorteil gegenüber diesen Bereichen. Wird er wieder interessant Ja, aber nicht jetzt.


Wieso ich meine Strategie angepasst habe

Ich habe fast ein Jahrzehnt lang positiv über Bitcoin gesprochen. Die Fakten dahinter haben sich geändert und ich halte es für ein Zeichen von Stärke, die eigene Meinung anzupassen, wenn der Markt neue Realitäten schafft.

Heute sehe ich drei Punkte, die für ein Zurückhalten sprechen:

Erstens verschiebt sich Kapital zu produktiven Innovationen Zweitens gibt es keine neuen überzeugenden Krypto-Narrative Drittens ist die Stimmung im Kryptosektor zunehmend von Emotion statt Analyse geprägt

Für mich ist das Umfeld gerade klarer in anderen Sektoren. Sobald sich das Verhältnis dreht, bin ich wieder da. Bis dahin lasse ich Gewinne dort laufen, wo sie entstehen.


Unternehmerisches Denken

Nicht Produkt verlieben, Problem lösen

Ein Punkt, der für Unternehmer aktuell zentral ist: Viele Menschen starten Projekte, weil sie ein Produkt lieben. Sie vergessen dabei jedoch die wesentliche Frage: Welches Problem wird damit gelöst

Ein Produkt ist irrelevant, wenn es keinen Bedarf deckt. Bitcoin ist dafür ein gutes Beispiel. Viele Menschen sind verliebt in die Idee, ohne dass es einen klaren Anwendungsfall gibt. Ähnlich verhält es sich bei Startups, die aus Leidenschaft gegründet werden, nicht aus einem echten Problem im Markt.

Wer heute als Unternehmer gewinnen will, stellt sich zuerst die Frage: Wo besteht ein Schmerzpunkt, den ich konkret lösen kann Erst danach geht es um Tools, Prozesse und Technologie. Genau deshalb funktioniert KI nicht, wenn man sie nur als Spielzeug sieht. Man muss sie als Werkzeug einsetzen, um reale Probleme schneller und smarter zu lösen.


KI ist kein Zauberstab, aber ein Hebel

Ein weiterer Trend der letzten Monate: Viele überschätzen KI oder setzen sie falsch ein. KI ist kein Selbstläufer. Sie braucht Struktur, Daten und klare Fragen. Wer mehrere Systeme kombiniert, sauber prüft und iterativ denkt, kann enorme Vorteile erzeugen. Wer blind vertraut, wird enttäuscht.

Ich verwende mehrere KI-Systeme im Family Office und im Business. Der Gewinn entsteht nicht durch schnelle Spielereien, sondern durch saubere Entscheidungsprozesse, verbunden mit Disziplin, Daten und gesundem Menschenverstand.


Persönliche Einblicke

Erfolge, Rückschläge und Dankbarkeit

Die letzten Wochen waren intensiv. Hyrox Double in Stuttgart mit einem Platz eins in unserer Klasse. Gleichzeitig noch leicht angeschlagen vom Marathon am Wochenende zuvor. Es war unglaublich hart, aber genau das liebe ich: Belastung, Fokus, Grenzen erfahren.

Dazwischen Dreharbeiten in Innsbruck, Meetings in Hamburg und ein Moment, der mir besonders viel bedeutet hat: Zeit mit meiner Familie auf den Malediven. Ich habe ein Foto mit meinem Sohn gemacht, das ich wahrscheinlich mein ganzes Leben lang im Kopf behalten werde. Diese Erinnerungen sind wertvoller als jede Rendite.

Dieser Punkt ist zentral, denn genau dafür arbeiten wir. Nicht für Zahlen auf einem Bildschirm, sondern für Freiheit, Erfahrungen, Familie und Erinnerungen, die bleiben.


Ein klarer Ausblick

Die Märkte verändern sich. Die Wirtschaft passt sich an. Technologie verschiebt Kräfteverhältnisse. Und jeder Investor steht vor der Wahl: Reagieren oder festhalten.

Für mich gilt: Dort sein, wo Fakten stärker sind als Emotionen. Dort investieren, wo Nutzen entsteht. Und das Leben nicht vergessen, während man Ziele verfolgt.

Wenn Bitcoin wieder attraktiv wird, bin ich wieder dabei. Bis dahin liegt mein Fokus auf Bereichen, die heute Wachstum, Innovation und Nutzen vereinen.

Und privat gilt: Fortschritte feiern, gesund bleiben, Familie leben und sich immer wieder bewusst machen, warum wir das alles tun.

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater