Wette nicht auf den Staat: 4 Gründe gegen die Bitcoin-Adoption durch Zentralbanken
27. November 2025
Daily Snippet

Wette nicht auf den Staat: 4 Gründe gegen die Bitcoin-Adoption durch Zentralbanken

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater

Daily Snippet vom 27.11.2025

Leute, wunderschönen Donnerstagmorgen. Während in den USA heute Thanksgiving gefeiert wird, sorgt eine Nachricht für Aufsehen: Texas hat gerade 5 Millionen Dollar in Bitcoin investiert. Das befeuert natürlich sofort wieder die großen Fantasien: Besteht die Chance, dass Zentralbanken im großen Stil einsteigen? Werden Staaten aktiv Steuergelder nutzen, um Bitcoin zu kaufen?.

In diesem Daily Snippet möchte ich diesen Gedanken auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Meine kurze Antwort ist: Ich kann mir sehr schlecht vorstellen, dass tatsächlich Steuergelder für den aktiven Kauf von Bitcoin verwendet werden..

Hier sind die vier Gründe, warum dieser "Zentralbank-Hype" ein Fehlglaube ist.

1. Die politische Falle: Umverteilung von Vermögen

Der wichtigste Grund ist politischer Natur. Wenn ein Staat Bitcoin kauft, ist das nichts anderes als eine massive Umverteilung von Steuergeldern an eine kleine Gruppe von Menschen, nämlich jene, die bereits Bitcoin halten.

Das löst die gleichen hitzigen Debatten aus wie Diskussionen über Mietpreisdeckel oder höhere Renten. Da Steuergelder entweder durch Inflation oder direkte Abgaben finanziert werden, wird sich die Mehrheit der Bevölkerung (die keine Bitcoins besitzt) massiv dagegen wehren. Politisch ist das kaum umsetzbar, solange nicht eine absolute Mehrheit der Wähler bereits investiert ist.

2. Das Problem der Konkurrenz

Wenn eine Nationalbank anfängt, Bitcoin zu kaufen, pumpt sie nicht nur den Preis für private Halter, sondern auch den Wert der Reserven anderer Nationalbanken. Warum sollte eine Zentralbank das tun?

Stattdessen werden Zentralbanken eher eigene digitale Währungen (CBDCs) oder Stablecoins kreieren. Wir dürfen nicht vergessen: Der Nutzen von Fiat-Währungen ist extrem hoch. Sie dienen als Recheneinheit für einen gesamten Wirtschaftsraum (z.B. sind Waren in Euro gepreist). Der Wertverlust von Fiat liegt nicht am fehlenden Nutzen, sondern an der fehlenden Disziplin der Zentralbanken beim Gelddrucken.

3. Spekulation vs. Recheneinheit

Bitcoin wird aktuell fast ausschließlich zur Preisspekulation genutzt, nicht als Recheneinheit für Waren. Es gibt keinen logischen Grund, warum ein Staat per Dekret (Fiat) anordnen sollte, dass Dinge nun in Bitcoin bepreist werden müssen, das machen sie bereits mit ihrer eigenen Währung.

Staaten könnten Bitcoin maximal wie physisches Gold betrachten, aber selbst das ist aufgrund des nächsten Punktes unwahrscheinlich.

4. Die Transparenz-Falle

Bitcoin ist extrem transparent. Das ist für Privatpersonen vielleicht toll, aber für staatliche Akteure und Zentralbanken ein Albtraum. Strategische Käufe und Verkäufe wären für jeden auf der Blockchain sichtbar.

Bei Gold oder anderen Assets genießen Zentralbanken eine gewisse Privatsphäre. Ray Dalio hat dies oft betont: Die vollständige Transparenz macht es schwer vorstellbar, dass sich Bitcoin als staatliche Reservewährung durchsetzt. Dazu kommen technische Risiken, wie etwa die Bedrohung durch Quantencomputer, die potenziell die 1 Million Bitcoins von Satoshi knacken könnten, ein Problem, für das es noch keine klare Lösung gibt.

Fazit: Marketing vs. Geldpolitik

Wir müssen unterscheiden zwischen ernsthafter Geldpolitik und Marketing. Wenn Texas für 5 Millionen Dollar Bitcoin kauft, ist das ein Marketing-Gag. Auch die Strategie der USA unter Trump, beschlagnahmte Bitcoins einfach nicht zu verkaufen, ist klug und konstruktiv.

Aber aktiv Steuergelder zu verwenden, um den Preis zu treiben? Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Es ist wichtig, hier objektiv zu bleiben und sich nicht von Wunschdenken leiten zu lassen, nur weil man selbst investiert ist.

Ich wünsche euch einen mega geilen Tag!


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Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater