MicroStrategy kauft 1 Mrd. USD Bitcoin pro Woche – Warum dumpt der Preis trotzdem? (Die "Eiermann"-Falle)
Daily Snippet vom 16.12.2025
Einen wunderschönen Dienstagmorgen! Wir müssen über das Drama bei MicroStrategy ("Strategy") sprechen. Michael Saylor hat zum zweiten Mal in Folge für fast eine Milliarde Dollar Bitcoin gekauft.
Eigentlich müsste das für grüne Kerzen sorgen. Doch die Realität sieht anders aus: Der Bitcoin-Kurs schmiert ab und ist fast auf einem Jahrestief.
Warum Saylor gerade nicht der Retter des Marktes ist, sondern verzweifelt versucht, sich selbst zu retten und dabei seine Aktionäre massiv verwässert, das erfährst du heute.
1. Das "Eiermann"-Phänomen: Smart Money nutzt Saylor als Exit
Michael Saylor hat letzte Woche über 10.000 Bitcoin gekauft. Doch wenn man genau hinsieht, kauft er jedes Mal das lokale Top (zuletzt bei 92.000 - 93.000 USD). Das Problem: Er ist der einzige Käufer.
Smart Money erkennt das. Sobald Saylor kauft, nutzen Institutionen und Retail ihn als Exit-Liquidität. Kaum ist sein Kaufdruck weg, bricht der Preis ein. Das ist die klassische "Eiermann"-Geschichte: Wenn du der Einzige bist, der Eier kauft, und dann aufhörst, gibt es niemanden mehr, an den du verkaufen kannst.
Fakt ist: Fast keiner seiner Käufe der letzten 13 Monate (insgesamt fast 30 Mrd. USD) ist aktuell im Plus.
2. "Make or Break": Warum er kaufen MUSS (nicht will)
Viele denken: "Wenn der Wal kauft, muss ich auch kaufen." Das ist hier ein Trugschluss. Saylor kauft nicht aus Stärke, sondern aus Zwang.
Es geht auf das Jahresende zu.
- Accounting: Saylor braucht einen hohen Bitcoin-Preis für die Bilanz, um unrealisierte Verluste zu vermeiden.
- MSCI-Aufnahme: Mitte Januar entscheidet sich die Aufnahme in den MSCI-Index. Wenn Strategy Milliarden an Buchverlusten ausweist statt der propagierten Gewinne, wird das ein Desaster für die Aufnahme.
3. Die Zerstörung der Aktionäre
Um dieses Märchen am Leben zu erhalten, opfert er seine Aktionäre. Die Bilanz des letzten Monats ist verheerend:
- Cash-Wert: Über 20 % im Minus.
- Bitcoin-Yield: 3 % negativ.
Er verwässert die Aktien, um gegen den Verkaufsdruck von Minern, ETFs und Exchanges (ca. 500 Mio. USD pro Woche) anzukämpfen. Die Aktie ist charttechnisch tot.
Fazit: Vorsicht vor dem Januar
Zusätzlich zum Japan-Drama, das aktuell Angst schürt, realisiert der Markt gerade, was bei Strategy wirklich abgeht. Wenn Bitcoin bis Jahresende nicht nachhaltig über 100.000 USD geht, droht im Januar eine Todesspirale.
Mein Merksatz für heute: Walen beim Investieren zu folgen, kann Sinn ergeben. Aber nicht, wenn der Wal gerade harpuniert wird.
Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag
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