FED-Hammer: Zinssenkung ist nicht alles: Die stille 40-Milliarden-Dollar-Liquiditätswelle rollt
11. Dezember 2025
Daily Snippet

FED-Hammer: Zinssenkung ist nicht alles: Die stille 40-Milliarden-Dollar-Liquiditätswelle rollt

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater

Daily Snippet vom 11.12.2025

Leute, einen wunderschönen Donnerstagmorgen! Die FED hat gestern Abend geliefert: Die Zinsen wurden wie erwartet um 0,25 % gesenkt. Doch wer glaubt, das sei die wichtigste Nachricht des Abends gewesen, hat nicht genau hingehört.

Wir sehen gerade eine gefährliche Mischung aus einem "hawkish Cut" und dem stillen Start einer neuen Liquiditätswelle. Die FED hat nämlich quasi durch die Hintertür angekündigt, ab sofort 40 Milliarden Dollar pro Monat in den Markt zu pumpen.

Was das genau bedeutet, warum die FED intern so zerstritten ist wie lange nicht mehr und warum das "Soft Landing"-Narrativ Risse bekommt, klären wir heute.

1. Der "Hawkish" Cut: Ein Sieg mit Beigeschmack

Zuerst das Offensichtliche: Die Zinsen liegen nun in einer Range von 3,5 % bis 3,75 %. Das war komplett eingepreist. Wäre es nur dabei geblieben, wäre das Signal eher vorsichtig ("hawkish") gewesen: Die Zinsen gehen runter, aber freut euch nicht zu früh.

Man merkt, dass die FED in einer Zwickmühle steckt:

  • Inflation: Das Ziel von 2 % ist noch nicht stabil erreicht. Powell schob hier Trump und den Zöllen etwas die Schuld in die Schuhe ("Zölle sind Preiserhöhungen").
  • Arbeitsmarkt: Das ist der eigentliche Grund für die Senkung. Der Arbeitsmarkt kühlt massiv ab, die Entlassungen (Layoffs) nähern sich Niveaus von 2008. Die FED muss verhindern, dass die Arbeitslosigkeit über 4,5 % schießt.

Dass die Entscheidung nicht einfach war, zeigen die drei "Dissents" (Gegenstimmen) im Gremium. Das ist historisch viel, zeigt aber auch, wie uneinig man sich über den richtigen Weg ist.

2. Die Überraschung: 40 Milliarden Dollar "Stille Liquidität"

Jetzt kommt der eigentliche Hammer: Ab morgen, dem 12. Dezember, startet die FED ein Programm, um monatlich 40 Milliarden Dollar in kurzlaufende T-Bills zu investieren.

Powell nennt es "fixing the banking plumbing" im Repo-Markt. Ist das QE (Quantitative Easing)? Nicht ganz.

  • Es ist kein "voller Stimulus" wie während Corona (damals 100 Mrd. pro Tag).
  • Aber es ist auch nicht "nichts". Es ist frische Liquidität für den Markt.

Das ist weder Fisch noch Fleisch, aber für die Märkte ein Signal, dass die FED bereit ist, einzugreifen, bevor das System austrocknet.

3. Ausblick: "Higher for Longer" bleibt

Wie sieht die Zukunft aus? Der "Dot Plot" zeigt, dass wir uns auf höhere Zinsen für längere Zeit einstellen müssen. Für 2026 wird im Schnitt nur eine weitere Senkung erwartet. Zudem bekommen wir in Q2 2026 einen neuen FED-Chef, da Powell dann weg ist, das wird die Karten neu mischen.

Was heißt das für dein Portfolio?

Die Märkte haben gestern extrem positiv reagiert: S&P, Dow und Nasdaq sind auf All-Time-Highs.

Meine Strategie bleibt klar:

  1. Keine lineare Rallye erwarten: Es wird volatil bleiben.
  2. Qualität kaufen: Der Fokus liegt auf Unternehmen mit exzellentem Cashflow, die auch bei 3,5 % Zinsen hochprofitabel sind (Tech & traditionelle Top-Firmen).
  3. Merksatz: Never fight the FED. Weder auf dem Weg nach oben, noch auf dem Weg nach unten.

Die 40 Milliarden Dollar Liquidität werden den Markt stützen, auch wenn wir vielleicht auf eine Art Stagflation zusteuern.

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Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater