Sollte man jetzt MicroStrategy shorten?
22. August 2025
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Sollte man jetzt MicroStrategy shorten?

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Athlet / Familienvater

Ein Unternehmen im Kreuzfeuer der Kritik

In den letzten Tagen steht Michael Saylor mit MicroStrategy massiv in der Kritik. Viele sprechen von einem Schneeballsystem, das früher oder später kollabieren wird und damit Bitcoin mit nach unten zieht. Fairerweise muss man sagen: Ohne Saylor wäre Bitcoin wahrscheinlich nie so groß geworden. Aber genau dieses aggressive Modell könnte ihm nun selbst das Genick brechen.

Hier gehts zum Video:

Die Kostenfalle im Geschäftsmodell

MicroStrategy ist cashflow-negativ. Allein für Zinsen, Dividenden und das operative Geschäft braucht das Unternehmen rund eine halbe Milliarde US-Dollar pro Jahr – ohne Tilgungen. Solange Bitcoin bei 120.000 US-Dollar steht und MicroStrategy über 100 Milliarden wert ist, spielt das kaum eine Rolle. Doch wie bei jedem Schneeballsystem kommt irgendwann der Punkt, an dem keine neuen Käufer mehr da sind.

Schon jetzt sind die Vorzugsaktien und Wandelanleihen kaum noch gefragt. Als Ausweg verkauft Saylor seine Stammaktien, was massiven Druck auf den Kurs bringt und Aktionäre verärgert.

Meine persönliche Erfahrung mit Shorts

2008 habe ich das erste Mal richtig geshortet – und alles verloren. Seitdem bin ich extrem vorsichtig. Ich breche meine eigene Regel nur dann, wenn drei Faktoren zusammenspielen:

  1. Ich verstehe die Situation tief im Detail.
  2. Es gibt klare Trigger für fallende Kurse.
  3. Die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn ist sehr hoch.

Anfang dieses Jahres hatte ich genau so eine Gelegenheit. Ich habe Bitcoin von 106.000 auf 80.000 US-Dollar erfolgreich geshortet – und das, weil ich wusste, dass Saylor keine Vorzugsaktien mehr verkaufen konnte. Das war ein Trade mit Substanz und Timing.

Warum ich MicroStrategy aktuell nicht shorte

Natürlich liegt der Gedanke nahe: Wenn das Modell so brüchig ist, warum nicht jetzt shorten? Der nächste große Trigger könnte am 5. September kommen. Dann entscheidet sich, ob MicroStrategy in den S&P aufgenommen wird.

  • Kommt es hinein, geht das Spiel noch eine Runde weiter.
  • Kommt es nicht hinein, rechne ich mit einem deutlichen Kurssturz.

Aber: Ich shorte nicht blind. Solange kein klarer Trigger da ist, halte ich mich zurück. Denn wenn MicroStrategy in den Index aufgenommen wird, könnte der Kurs in die entgegengesetzte Richtung explodieren – und das wäre ein teures Lehrgeld.

Treasury-Firmen als Risiko für Krypto

Was bei MicroStrategy auffällt, gilt auch für andere Treasury-Firmen. Sie treiben Kurse nach oben, doch am Ende reißen sie Märkte auch nach unten. Bei Ethereum habe ich zuletzt gute Gewinne gemacht, aber auch dort sind Treasury-Strukturen ein Risiko. Der Unterschied: Viele Ethereum-Firmen haben geringere Fixkosten als Saylor – sie müssen nicht in dem Ausmaß Stammaktien verkaufen.

Fazit

MicroStrategy bleibt ein Pulverfass. Saylor hat Bitcoin groß gemacht, aber er könnte auch derjenige sein, der es ins Wanken bringt. Für mich gilt: Ich beobachte, warte auf klare Trigger und wäge Chancen gegen Wahrscheinlichkeiten ab. Manchmal ist es klüger, nicht sofort auf die große Rendite zu schielen, sondern sich die besseren Wahrscheinlichkeiten für langfristiges Gewinnen zu sichern.

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Julian Hosp
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